Dienstag, Dezember 23, 2008

16. Dezember - Delay!

Ruhig angehen lassen ist heute die Devise. Außer einer Hülle für mein neues Baby und dem Obama Buch kann ich nichts mehr shoppen. Dafür darf ich noch in der harvard Dining Hall essen und wir treffen einen Kommilitonen von Julia, der mit demselben Flieger nach Hause fliegt wie ich.
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon gewusst hätte, dass der Flieger 4h Verspätung hat und schon gleich gar nicht aus Paris herkam, hätte ich mich ganz relaxed nochmal hingelegt. Dafür sitze ich dann 4h am Flughafen rum, nachdem beim Check-in ein riesen Chaos geherrscht hat.
Mein Anschlußflug ist auch ganz schön knapp geplant, aber mit 5h37min haben wir die kürzeste Flugzeit, die ich zwischen BOS und Europa je hatte. Mal schauen, ob alles klappt.

Natürlich hat es nicht geklappt. Warum denn auch? Der Flug war sehr unruhig, also war Schlafen kaum möglich. Und vom Aufsetzen des Fliegers bis zur Ankunft im Terminal hat es auch nur geschlagene 50 min gedauert. Das ist wohl auch ein neuer Rekord, dass 1/5 der Flugzeit gebraucht wird, um den Vogel an die Parkposition zu bringen und 400 Passagiere durch einen Ausgang aussteigen und in Busse verfrachten zu lassen.
Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass der knapp geplante Flieger nach MUC schon weg ist und ich jetzt in Charles De Gaulle festsitze. Das war anders geplant. Das Packen der Kisten wird immer schneller, der Mittwoch ist verloren - ich komme um 5pm erst in MUC an, wenn alles klappt.

Um 8, mit geschlagenen 9h Verspaetung habe ich es dann doch noch nach Ingolstadt geschafft. Rainer holt mich vom Busbahnhof ab und bringt mich gleich zu meinem Weihnachtsessen. Weder für Umziehen noch fuer Muede sein reicht die Zeit!

Aber es hat sich wie immer gelohnt!

15. Dezember - Der Tag, an dem ich viel Geld ausgebe!

Geweckt werde ich kurz vor acht von einem Megaphon, das durch die Oxford St fährt und announced, dass alle Fahrzeuge bis 8 weg sein müssen oder abgeschleppt werden. Das lässt mich aus dem Bett fahren und ich bin die Letzte, die ihr Auto wegfährt - zu Starbucks! Ungestärkt kann ich diesen Tag nicht bestreiten.
Den Weg nach New Hampshire fahre ich mittlerweile im Schlaf. Hier kann ich sehen, dass es wirklich einen schlimmeren Sturm gegeben haben muss. Viele umgeknickte Bäume liegen am Autobahnrand.
Maureen und George warten schon auf mich und die Hunde besabbern mich gleich und können sich überhaupt nicht mehr beruhigen so sehr freuen sie sich.
Das Haus ist noch kalt. Hier war wirklich 4 Tage Stromausfall.
Über's Shopping brauche ich wohl nichts zu erzählen... Nur so viel: Er ist silber und hat dieses Mal schwarze Tasten. :)
Viel Zeit ist nicht und die Rückfahrt ist eher deutsch als amerikanisch, außer dass das Rory-Mobil nicht so schnell ist wie ich es gerne hätte. Ich schaffe es pünktlich in den Harvard Coop um die Schwester von Yui zu treffen und meinen Job als Kurier anzutreten. Jetzt ist mein Gepäck wirklich voll und ich weiß nicht so richtig, ob ich das alles reinkriege. Also lieber noch schnell zu Target und ein paar Vaccum Taschen kaufen.
Kaum 2h später scheint es, als ob ich alles in die Koffer gekriegt habe und mit 2 Handgepäck-Stücken kriege ich auch Oli's Geschenk als Ganzes nach Hause. Die Yale Sweat Pants verschwinden in der Harvard Tasche, was nicht heißen soll, dass Yale sich von Harvard in die Tasche stecken lässt. Die Tasche habe ich von Julia nur bekommen, dass in MUC auch ein wenig was rotes einzieht. :)

14. Dezember - Back Home in Brewster Lane oder Harvard meets Yale!

Die 3h Schlaf haben nicht gereicht! Als ich im Taxi zum Flughafen sitze, um das Auto für unseren Roadtrip abzuholen, verbrenn ich mir am Kaffee die Zunge und irgendwie ist mir auch noch nicht so ganz gut. Bloß die Augen nicht schließen!
Mit dem Rory-Mobil machen wir uns frisch geduscht gegen 10 auf den Weg nach Connecticut. Nicht aber ohne von Julia's Mum mit der Nachricht überrascht zu werden, dass es offensichtlich einen schlimmen Eissturm gegeben haben soll und große Teile New Englands ohne Strom sind. Davon haben wir nichts mitgekriegt. Wir haben Strom und es gab auch keinen Regen, die Straßen sind trocken.
Unser Experiment bei Honey Dew Kaffee zu kaufen, scheitert gewaltig. Nicht mal, wenn man sich vorstellt, dass es ein Caramel Macchiato sein sollte, kommen wir über den Zuckerschock hinweg.
Ein Starbucks in Manchester, CT schafft da Abhilfe. Mann, ist der lecker.
Wir besuchen einen der größten Christmas Tree Shops und sind so übermüdet und überwältigt, dass wir gar nichts kaufen können.
In Brewster Lane wartet Ralph auf uns und denkt, wir bleiben 2 Tage. Das klappt nicht so ganz. Weil sie noch ein paar Dinge besorgen müssen, machen Julchen und ich uns auf nach New Haven, damit ich ihr endlich mal Koffee? zeigen kann. Sie hat schon so viel davon gehört.
Danach muss natürlich die Yale Tour sein. Julia vergleicht fleißig alles mit Harvard und ich decke mich mit Yale Stuff ein. Schließlich habe ich hier gewohnt und bin somit ein Yalie! Außerdem ist das Blau schöner als das Harvard rot.
Wir holen Julia bei Grammy ab und sehen die ganze Bande. Die sind alle ganz schön groß geworden und die Kleinen, die ich noch nicht gesehen habe, sind echt süß. MJ freut sich, dass ich auch mal wieder vorbeischaue und es ist, als ob ich nie weggewesen wäre.
Chinesisches Essen von Dynasty, eine gute Dinner-Unterhaltung und ich bin happy.
Meine Baby-Julia ist fast 10 und imitiert Sarah Palin so toll, dass wir uns alle kaputt lachen. Sie plappert die ganze Zeit und weiss viel. Maureen ist in Toronto bei ihrem Großvater und geht dort zur Schule. Ich seh sie also nur über Skype.

13. Dezember - Wo ist nur der Jetlag hin - oder Harvard Grad School Parties sind langweilig!

Ich schlafe bis 9 und kann es kaum glauben. Die ATLAS Weihnachtsfeier am Do abend hat mich den Jetlag schon vorziehen lassen.
Nach einer Unterhaltung mit der originalgetreuen Rory aus Gilmore Girls brechen wir auf zum Shopping - Shopping - Shopping. Innerhalb kürzester Zeit ist der Koffer, den ich voller Geschenke gebracht habe, wieder gefüllt.
Kurz gestärkt schaffen wir mit unseren vielen Taschen den Heimweg und können uns kurz darauf mit Margaret und Oli im Harvard Sq treffen. Julia wohnt direkt dahinter und so dauert es zwar nicht lange, bis wir dort sind, bei -6 Grad Außentemperatur frieren uns aber trotzdem fast Finger und Nase ab.
Nach dem Abendessen gehen wir auf Party No.1: Pan Grad Party from the School of Public Health. In der T treffen wir Alex vom MIT, der uns prophezeit, dass seine MIT Party besser ist als die Harvard Grad Party.
Wo war das jetzt nochmal? Aber wer will denn bei den Temperaturen nicht eine Weile draussen rumlaufen und die Vanderbilt Hall suchen? :)
Also, ich muss schon sagen, wenn alle Parties in Harvard so sind, wie die, bei der wir hier landen, dann habe ich gern in Eichstätt studiert. Der Commons Room in der Vanderbilt Hall ist schön und so eingerichtet wie in der After Eight Werbung, also britisch. Genauso steif ist auch die Party. Wir amüsieren uns köstlich über die unterschiedlichen Outfits, was durch den Whiskey Apple Cider - mehr Whiskey als Cider wie es scheint - noch verstärkt wird. Von Jogginghosen bis Pallettenkleid sehen wir alles. Gekürt zum definitiv schlechtesten Outfit werden allerdings 2 Jungs: Mr. Christmas Sweater a la Bridget Jones und Mr. Fliege im Sakko seines Großvaters. WOW!!!
Nachdem wir uns so köstlich amüsiert und festgestellt haben, dass in Harvard wohl wirklich das Studieren im Vordergrund steht, machen wir uns auf zur Privat-MIT-Party. Auch hier wissen wir wieder nicht so genau, wo das ist, finden es aber und finden uns im 2. Stock einer Stehpary wieder. Hier gibt es Harpoon Oktoberfestbier und was ganz neues: Blueberry Bier. Für Julchen ist das schon die 2. Party mit schlechten Drinks. Das Guinness schmeckt nicht im Entferntesten so, wie es sollte und auch hier verziehen wir uns schnell wieder und gehen auf die 3. Party des Abends, eine Geburtstagsfeier, zu der ein Freund von Alex eingeladen ist. Dass wir ihn da nicht treffen, steht außer Frage. Aber hier haben wir einen Haufen Spaß. Es sind viele Internationals da, die Wohnung ist voll mit Leuten und es wird auch getanzt. Mit Gin Tonic macht man nichts falsch, passt also alles.
Hier gefällt es uns und wir bleiben lange genug, bis das passiert, weswegen wir gekommen sind, zumindest für manche. :) An den nächsten Morgen denken wir mal lieber nicht.

12. Dezember - Und ich komm doch noch mal in die USA

Die Nacht war kurz und ich bin noch nicht ganz nüchtern, um nicht zu sagen, nach 1h Schlaf und viel zu viel Bier kann das ja nichts werden.... Trotzdem schaffe ich es bei Yui von der Couch und mache mich mit der S-Bahn in Richtung Flughafen auf. Das ist neu und ich werde mich daran gewöhnen, wenn ich auch bald in MUC wohne.
Dass der Flieger eine kleine Verspätung hat, stört mich noch nicht mal. So komm ich wenigstens zu 2 Tassen Starbucks an Stelle nur einer und wache ein klein wenig auf. Ein wenig dreht es mich allerdings schon noch, wenn ich die Augen länger geschlossen habe.
Nach mehrfachem Enteisen des Fliegers mit einer grünen und sicher extrem giftigen Lösung heben wir 2,5h zu spät in MUC ab in Richtung Paris. Da habe ich dann nur noch 30 min zum Umsteigen, was mir bei der Stewardess den Kommentar "Dann müssen Sie eben rennen" einbringt.
Die Amerikanerinnen in der Reihe vor mir (ich bin natürlich in der vorletzten Reihe, was dem Zeitproblem nicht gerade zu Gute kommt) haben dasselbe Problem und insgeamt 6 Leute sind gottfroh, dass wir beim Aussteigen aus dem Flieger einen mit gelber Sicherheitsjacke bekleideten Franzosen sehen, der mit einem BOS Schild winkt und uns sofort in einen VW-Bus verfachtet um uns direkt an den Flieger zu fahren. Naja, direkt kann man nicht gerade sagen... Er verfährt sich und muss über Funk nach dem Weg fragen. Dann müssen wir alle aussteigen und durch die Passkontrolle. Zurück zum Bus, ein zweites Mal nach dem Weg fragen und schon sind wir am richtigen Eingang. Durch die Sicherheitskontrolle werden wir gescheucht, müssen aber trotzdem ganz normal anstehen und nach einem Sprint zum Gate - hatte ich schon erwähnt, dass ich nur eine Stunde geschlafen habe und noch nicht ganz fit bin? - noch einmal ein Bag Check und wir rasen in den Flieger. Reihe 57 im Jumbo, danach kommt nur noch die Toilette. Manche freuen sich, dass wir es mit insg. nur 5 min Verspätung geschafft haben. Ich falle in den Sitz und bin bereit einzuschlafen noch bevor der Vogel abhebt. Das flugzeug scheint halbleer zu sein und schon kommt die Durchsage, dass wir noch auf ein paar Passagiere aus Barcelona warten. Warum dann also all der Stress?
Die Passagiere kommen nicht mehr und der hintere Teil des Flugzeugs gehört nur wenigen Leuten. Ich verlasse den wirklich netten Ami neben mir in der 2er Reihe und ziehe zu einem Italiener in die Mitte. Nach dem Essen schlafe ich ein und werde erst wieder wach, als es den Snack vor der Landung gibt. Die Turbulenzen während des Flugs kriege ich nur im Halbschlaf mit. Die 1,5h verspätete Ankunft machen Julia und ich dadurch wett, dass wir gleich nach meiner Ankunft im Harvard Dorm (Wohnheim) auf eine Mexikaner Party gehen, um uns durchzufressen und es gibt wirklich originalgetreues mexikanisches Essen und auch ein Weihnachtsgetränk mit Früchten. All das kostet natürlich nichts. Mmmmmh, lecker!